Leserbrief zu: „Eine neue Heimat auf Zeit“ von Stefan Fössel, FT 13.12.2017

Registrierungsstelle in der AEO

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Leserbrief: Die Bewohner des internationalen Feriendorfes AEO freuen sich sicher, wenn sie Sie oder neidvolle Leser Ihres Artikels im neuen Jahr als Gast in einer der Wohnungen im Camp begrüßen dürfen. Vollpension in der Kantine mit 1.000 Leuten ist natürlich eingeschlossen, ebenso der Shuttle-Bus, der Sie an genau 4 Stellen in der Stadt bringt. Sollten Sie von stattlicher Statur sein, werden Sie durch das Kantinenessen übrigens mühelos Ihr Gewicht reduzieren können, denn Nachschlag gibt es nur, wenn etwas übrigbleibt.

Bitte buchen Sie rechtzeitig, denn das Camp ist günstig und beliebt: Viele Wohnungen sind jetzt bereits ausgebucht und oft sogar überbelegt (4-6 Personen pro Zimmer). Andererseits kann man in den nicht absperrbaren Wohnungen Menschen aus anderen Kulturen einmal so richtig nahe kommen und wertvolle interkulturelle Erfahrungen sammeln.

In Ihrer Freizeit schauen Sie gerne einmal in den anderen Wohnungen vorbei und lassen sich die aufregenden Fluchtgeschichten der Bewohner erzählen – spannender als jeder Tatort und garantiert echt erlebt!

Sollten Sie Kinder haben, bringen Sie diese natürlich mit, denn es gibt viele Kinder im Camp, die sich über Spielkameraden freuen. Das stärkt auch ihr Immunsystem, da mangels Platz in der Wohnung das Spielen draußen bei jedem Wetter angesagt ist.

Sogar Shoppen können Sie gehen in der Lager-Kleiderkammer: Für monatlich höchstrichterlich festgesetzte 34 Euro erhalten Sie zwei Kleidungsstücke zum Teil aus Nachlassbeständen. Bitte denken Sie nur daran, dass man Sie nicht mit Bargeld belasten möchte und Ihnen daher die Summe nicht ausbezahlt.

Dass ein Aufenthalt in der AEO das vollkommene Paradies ist, zeigt sich auch daran, dass man nicht nur nicht zu arbeiten braucht, sondern nicht arbeiten darf! So können Sie jeden Tag dem Müßiggang frönen … Und während Ihr Jahresurlaub zu Hause auf ein paar Wochen beschränkt ist, dürfen Sie hier mit etwas Glück bis zu eineinhalb Jahre bleiben!

Noch ein Tipp zum Schluss: Buchen Sie sicherheitshalber eine Reiseschutzversicherung mit, sollte die Verwaltung Sie versehentlich in ein exotisches Urlaubsdomizil in Afrika oder im Nahen Osten schicken …

Mit vorweihnachtlichen Grüßen
für den Verein Freund statt fremd
Ute Störiko, Sylvia Schaible, Ulrike Tontsch
aufnahmeeinrichtung@freundstattfremd.de 

17.12.2017