Lui20 – Räume für interkulturelle Begegnung eröffnet

„Sag Hallo!“ Ferat Wali und Bambuda & Friends spielten auf.

Mit so viel Andrang hatten die Organisatorinnen nicht gerechnet: Zur Eröffnung der neuen Räumlichkeiten des Vereins Freund statt fremd am Samstag, den 28. April 2018, waren hunderte Besucher der Einladung in die Luitpoldstraße 20 gefolgt. Sie erlebten einen bunten Nachmittag voll angeregter Gespräche und spannender Perspektiven auf Stühlen der Vielfalt. Vor der offiziellen Feier hatte der Verein 20 Ehrengäste aus Politik und Gesellschaft zu einer Preview zu Gast.

Ein Haus, das allen offen steht

Bereits im Dezember 2016 konnte der Verein Freund statt fremd zum ersten Mal eine eigene Begegnungsstätte einweihen: das Haus.Frieden in der Eisgrube 18. Dieses entwickelte sich bald zu einer zentralen Anlaufstelle für Geflüchtete, Bürger und Vereinsmitglieder und wurde schnell ein Ort des interkulturellen Miteinanders. Der Nutzungsvertrag lief nach gut einem Jahr aus, so dass sich der Verein bald nach einem neuen Zuhause umschauen musste. In zentraler Lage, in der Luitpoldstraße 20, wurde es gefunden. Umzug, Renovierung und Einrichtung, das betonten Mitglieder von Freund statt fremd während einer kurzen Ansprache, wären ohne die Unterstützung zahlreicher Helfer und Spender nicht möglich gewesen wäre. Dass nun die Einweihung der interkulturellen Begegnungsstätte Lui20 erfolgen konnte, sei zudem dem persönlichen Einsatz zahlreicher helfender Geflüchteter zu verdanken. Sie alle hatten fleißig mit renoviert, gehämmert, gezimmert und Möbel geschleppt. „Anpacken war schon immer unser Ding“, resümiert Freund statt fremd-Mitglied Sylvia Schaible.

Geladene Gäste am Tisch mit Geflüchteten, die zu einem Sprachkurs im Rahmen der Preview einluden.

Demnach also selbst Ergebnis einer interkulturellen Kooperation, soll Lui20 künftig Platz für Begegnungen und gemeinsame Unternehmungen bieten. So werden ab Mai in der Luitpoldstraße 20 zum Beispiel Dari-Kurse, Bastelabende oder Hausaufgabentraining für Schüler angeboten. Mittwoch bis Samstag steht allen Interessierten zudem das Lui20-Café für Unterhaltungen, Kuchen und Snacks offen. Ein tägliches Mittagsgericht wird von Geflüchteten gekocht und gegen Spenden ausgegeben.

Das Programm hatten Mitglieder des Vereins vor der offiziellen Eröffnung bereits einem Kreis von geladenen VIPs vorgestellt, die dem Verein ihre Unterstützung zusicherten.

Zur Einweihung ein buntes Programm

Dass Lui20 durchaus optimistisch in die Zukunft blicken darf, bewies das rege Interesse am Eröffnungsprogramm. Mitglieder des Vereins ließen dessen Geschichte Revue passieren und stellten seine zentralen Projekte vor: von der Koordinierung eines Patenschaftsprogramms über das Kleiderkammerprojekt Jacke wie Hose bis zur Unterstützung Geflüchteter in der Aufnahmeeinrichtung AEO reicht das Spektrum des Engagements.

Lui20-Eröffnung mit Flo Langbein

Während die Combo Bambuda & Friends die Gäste mit den Klängen der Saz-Langhalslaute und irischer Folk Music verzauberte, bot Poetry Slammer Flo Langbein Denkimpulse zu den Themen Freundschaft, Toleranz, aber auch Orientierungslosigkeit in der modernen Gesellschaft (Den Text „Über Freundschaft“ dürfen wir hier bereit stellen, vielen Dank!). Die kleinen Besucher genossen unterdessen die Vorstellung des Clowns Bonzo alias Dirk Bayer. Und auch für das leibliche Wohl war gesorgt: Ein internationales Buffet, das von Geflüchteten bereitet worden war, bot die nötige Stärkung für die ersten Gespräche auf den „Stühlen der Vielfalt“, die Freund statt fremd im Rahmen eines Stuhlsponsorings erhalten hatte.

Das Lui20 freut sich nun auf zahlreiche Gäste mit und ohne Fluchthintergrund. Und über Menschen, die sich aktiv einbringen möchten: Im Café werden noch fleißige Helfer benötigt.

Mehr Information zum Lui20-Programm finden Sie hier.

Text: Katharina Stahl / Bilder: Freund statt fremd