Über 700 BambergerInnen bekundeten mit ihrer Unterschrift ihre Forderung, dass künftige Asylsuchende in Bamberg gut aufgenommen und betreut werden. Oberbürgermeister Andreas Starke nahm nun den Online Appell von “Freund statt fremd” entgegen. Auch die GAL unterstützt das Anliegen.
720 Unterschriften von Bamberger BürgerInnen bekam OB Starke von der Initiative “Freund statt fremd” überreicht. Damit soll an die Verantwortlichkeit der Stadt Bamberg für Aufnahme und Betreuung von Flüchtlingen appelliert werden. Seit November 2011 wird in Bamberg nach einer Unterkunftsmöglichkeit für 150 Asylsuchende gesucht. Wenn diese gefunden ist, wird für sie mehr professionelle Asylberatung nötig sein als bisher – derzeit leben nämlich nur ca. 60 Flüchtlinge in Bamberg. Mit Unterstützung der Unterschriften bittet die Initiative die Stadt, eine solche Betreuung zu gewährleisten und in die Wege zu leiten. Finanziert wird diese zum größten Teil vom Freistaat Bayern, aber auch Bamberg und ein sozialer Träger müssen Geld zuschießen.
Als zweites Thema kam die derzeitige Unterbringung von Flüchtlingen in Roßdach, einem kleinen Ort mit kaum 100 EinwohnerInnen bei Scheßlitz, zur Sprache. Ca. 20 bis 30 Flüchtlinge sind dort seit Dezember in einem Hotel untergebracht, weil in Bamberg keine Unterkunft gefunden wurde. Sie leben dort isoliert, haben kaum Möglichkeit, das Dorf zu verlassen, da es kaum ein Busangebot gibt. Ihre Betreuung durch ehrenamtliche Arbeit von “Freund statt fremd” ist aufgrund der Abgeschiedenheit schwer zu bewerkstelligen. Jeder Arztbesuch oder Behördengang ist für die Flüchtlinge mit 41 Euro Taschengeld monatlich eine kleine und teure Weltreise.
Dennoch ist die zuständige Regierung von Oberfranken am Überlegen, das Hotel für drei Jahre zu pachten und eine reguläre Unterkunft dort einzurichten. Dagegen sprachen sich die Vertreterinnen der Initiative gegenüber dem Oberbürgermeister aus und forderten die Stadt auf, ihre Bemühungen gemeinsam mit der Regierung auf das Stadtgebiet Bamberg zu richten und nachhaltig zu verstärken.
Mehrere GAL-Mitglieder sind bei der Initiative ehrenamtlich engagiert. Die GAL-Stadtratsfraktion hat das Anliegen nun aufgegriffen und einen Sachstandsbericht im Stadtrat beantragt. Die GAL hat in den vergangenen Monaten der Stadtverwaltung mehrere Möglichkeiten genannt, wo Asylsuchende eventuell untergebracht werden könnten. Leider wurden diese von der Stadt Bamberg nur zögerlich bis gar nicht verfolgt. Es besteht die Hoffnung, dass die Aktion dies nun in Gang bringt.
Das Anliegen auf eine Ausweitung der Asylbetreuung ist am Donnerstag, 29.3., Thema im Familiensenat, da es auch als Antrag bei der letzten Bürgerversammlung im Dezember angenommen wurde und nun im Stadtrat behandelt werden muss. Die GAL wird sich dafür einsetzen, dass die Stadt in Verhandlungen tritt, damit künftiges zusätzliches Personal in der Asylberatung zur Verfügung steht.
Zusagen waren vom OB bei dem Übergabe-Termin leider nicht zu bekommen.