Bamberg – Mit einem Demonstrationszug vom Bamberger Bahnhof zur Innenstadt protestierten Freund statt Fremd und das Netzwerk für Bildung und Asyl zusammen mit einer Vielzahl weiterer Bamberger Organisationen gegen die Abschiebungen von Geflüchteten nach Afghanistan.
Der Protest richtete sich gegen die von Bundesregierung und Bayerische Staatsregierung vertretene Auffassung sicherer Regionen in Afghanistan. Afghanistan ist nirgends sicher, Abschiebungen in dieses Land sind aus rechtlichen, menschenrechtlichen und humanitären Gründen nicht vertretbar, so der Tenor der Demonstranten.
Am Protestzug nahmen im Laufe des Tages fast 1000 Bürger und Geflüchtete verschiedenster Nationalitäten teil. Laut Mit-Organisator Günter Pierdzig von Freund statt fremd war es die erfolgreichste Demonstration, die in Bamberg bisher für Geflüchtete veranstaltet wurde.
In mehreren Redebeiträgen, die während des Protestmarsches bei verschiedenen Kundgebungen zwischen Bahnhof und Innenstadt vorgetragen wurden, äußerten sich die Demonstranten sehr besorgt über die Abschiebungen nach Afghanistan. Dabei beriefen sie sich u. a. auch auf aktuelle Berichte und Expertisen von verschiedenen Fachabteilungen der Vereinten Nationen (UN), darunter das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Organisation, UNHCR, sowie die Menschenrechts- und Migrationsbeauftragten der Bundesrepublik. Sie alle kommen zu dem gleichen Ergebnis: Afghanistan ist nicht sicher.
Die Demonstration in Bamberg zeigte, Abschiebungen nach Afghanistan sowie die unmenschliche Härte in der Asylpolitik werden von vielen Bürgern abgelehnt. Günter Pierdzig, Mit-Organisator von Freund statt fremd, resümiert: “Wahlen kann man mit dieser Politik nicht gewinnen”. Janosch Freuding und Riccardo Schreck vom Netzwerk Bildung und Asyl sehen sich bestätigt: “Die politisch geforderte Ausbildung und Integration der Schutzsuchenden werden so torpediert – zu ihrem Leid und zum Schaden für unsere Gesellschaft.”
Der Protest wird mit den montäglichen Mahnwachen um 18:00 Uhr am Bamberger Gabelmann fortgesetzt.