Unter dem Motto „Kennenlernen, quatschen, tratschen“ bietet Freund statt fremd seit kurzem für Interessierte ein neues Format zum Kennenlernen des Vereins und zum Austausch mit Mitgliedern des Vereins an. Am Dienstag, den 27. Juni 2017, fand von 18:00 bis 19:00 Uhr so ein Café-Treff für Neulinge im DaCaBo in Bamberg statt. Dabei stand vor allem die Information im Vordergrund: Die anwesenden Mitglieder erzählten vom Verein und überlegten gemeinsam, wo gerade besonders dringend Hilfe benötigt wird. Beim Kennenlernen wurde sehr schnell klar, wer von den Interessierten sich für welche Art von ehrenamtlicher Arbeit interessiert. So konnten zielgerichtete Empfehlungen gegeben und passende Termine vermittelt werden.
Ein Neuling ärgert sich über die rigorose Abschiebungspolitik von Bayern nach Afghanistan: „Es kann ja nicht sein, dass ein Flüchtling in Bayern abgeschoben wird, in Bremen aber nicht. Kabul ist nicht so sicher wie Manchester!“ Er hatte im Fränkischen Tag von dem Café-Treff gelesen und ist mit dem Wunsch zu dem Treffen gekommen, Kontakte zu knüpfen. Er möchte gerne für einen Geflüchteten eine Patenschaft übernehmen: „Ich habe Interesse, mich persönlich um jemanden zu kümmern. Eine gemeinsame Wellenlänge ist mir dabei wichtig.“ Birgit, Netzwerkerin im Verein, konnte ihm daraufhin einen Kontakt zum Patenschaftsprogramm vermitteln und ist erfreut darüber: „Wir suchen immer wieder nach Interessierten, die eine Patenschaft übernehmen. Aber auch ganz unverbindlich zum Quatschen suchen wir Leute. Viele Geflüchtete fragen mich, ob ich jemanden kennen würde, mit dem sie sich einfach mal ein bisschen auf Deutsch unterhalten können. Die Sprache lernen und Fragen des Alltags klären, ist für sie am Anfang das wichtigste. Wenn sie solche Menschen haben, fällt die Integration viel leichter.“
Eine weitere Interessierte hat auf der Feki.de-Webseite von dem Café-Treff erfahren und ist ganz spontan vorbeigekommen. Sie war bereits im AK Freizeit aktiv, möchte nach einer Pause nun aber gerne vorwiegend mit Erwachsenen arbeiten. Das Café Willkommen in der Aufnahmeeinrichtung Oberfranken (AEO) erscheint den Mitgliedern da als besonders geeignetes Betätigungsfeld. Kontaktadressen und Ansprechpartner werden ausgetauscht und sie ist zufrieden: „Generell kann ich mir das sehr gut vorstellen, im Rahmen des Cafés einfach mit den Leuten zu reden. Ich bin froh, dass ich hier direkt Nägel mit Köpfen machen und mal ins Café Willkommen in der AOE reinschnuppern kann.“ Ulrike, Mitglied im Verein und Ombudsfrau im Team AEO, freut sich sehr darüber: „Je mehr Mitarbeiter wir haben, desto sicherer können wir die Öffnungszeiten garantieren!“
Insgesamt sind die Neulinge zufrieden mit dem Café-Treff. Sie haben auf sie zugeschnittene Möglichkeiten des Engagements gefunden und freuen sich nun herauszufinden, ob die Einschätzung der Mitglieder tatsächlich ihren Vorstellungen entspricht. Sie sind gespannt auf die Arbeit mit den Geflüchteten und loben das Format des Café-Treffs: „Dieses spontane und unverbindliche Format ist toll, man kann einfach vorbeikommen, wenn man will, und bekommt dann direkt alles Wichtige erzählt und etwas Passendes vermittelt. Das ist schon gut.“
Der Café-Treff findet alle zwei Monate statt. Der nächste Termin ist der 22.8.2017, 18 Uhr, DaCaBo, Heumarkt. Für diejenigen, die in der Zwischenzeit schon konkret über mögliche ehrenamtliche Betätigungen sprechen wollen, steht die Ehrenamtskoordinatorin mit Rat und Tat zur Seite. Sie ist erreichbar per über ehrenamt@freundstattfremd.de oder telefonisch unter 0157 / 32 29 28 36.
Text und Bild: Sarah Hohmann