Was lange währt, wird endlich gut: Am Samstag wurde die neue Begegnungsstätte von „Freund statt Fremd“ eingeweiht. Im „Haus.Frieden“ in der Eisgrube 18 finden künftig Kurse und Veranstaltungen des Vereins statt. Vor allem aber sollen die Räume in der Altstadt ein Ort der Zusammenkunft werden – für Geflüchtete und Bamberger.
Zentrale Anlaufstelle des Vereins
„Ein Haus bietet einerseits Schutz. Seine Fenster ermöglichen aber auch den Blick in die Welt.“ Zwei Aspekte, die grundlegend sind für das Projekt „Haus.Frieden“. Birgit Wilke, Mitglied von „Freund statt Fremd“ und eine der Initiatorinnen des Projekts, freut sich auf das künftige Vereinsleben. In ihrer Begrüßungsrede anlässlich der feierlichen Eröffnung erklärt sie: „Unsere neuen Räume sollen Anlaufstelle für Geflüchtete, Vereinsmitglieder und Interessierte sein. Hier können wir miteinander Zeit verbringen und voneinander lernen.“
Endlich über eigene Räume zu verfügen, ist eine große Erleichterung für den Verein. Bislang fanden Kurse und Veranstaltungen über das ganze Stadtgebiet verteilt statt. Die Arbeitskreise trafen sich in teils privat zur Verfügung gestellten Räumen. „Unsere Vereinsarbeit wird durch Haus.Frieden erleichtert“, freut sich Birgit Wilke. Und bedankt sich bei jenen Unterstützern, die das Projekt mitermöglicht haben – allen voran der Stadt Bamberg, der Joseph Stiftung Bamberg, sowie dem Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeindeamt. Letztere war es auch, das passende Räume zur Verfügung stellte. Nun freut sich der Verein über seine prominente Adresse: unterhalb der Stephanskirche, im historischen Herzen Bambergs.
Buntes Kursprogramm
Ein nun startendes Kursprogramm, das in den nächsten Monaten noch erweitert werden soll, lädt nicht zuletzt Interessierte ein, den Verein kennenzulernen – und von der Auseinandersetzung mit anderen Kulturen zu profitieren. So wird in der Adventszeit im „Haus.Frieden“ zum Plätzchenbacken eingeladen und im Januar ein arabischer Kochkurs angeboten. Ab dem 6. Dezember findet außerdem ein Yoga-und Tanzkurs für Frauen statt. „Nicht nur Geflüchtete sollen hier lernen“, bekräftigt Brigit Wilke. „Sie sollen auch in die Rolle der Kursleiter schlüpfen können.“ Doch auch für die wichtige, alltägliche Arbeit mit Flüchtlingen wird das Haus in der Eisgrube Anlaufstelle sein. „Dienstags und freitags finden hier Deutschkurse statt. Am Samstag bieten wir Sprechstunden für Geflüchtete und Helfer an.“
Gelungener Einstand in der Eisgrube
Die Eröffnung des Hauses war schon einmal ein voller Erfolg: Während sich die Kinder über den Auftritt von Clown Bonzo alias Dirk Bayer freuten, genossen die Erwachsenen kurdisch-arabische Livemusik. Die
Musiker verzauberten die Gäste mit der Oud und dem selbstkomponierten Lied „Sag Hallo“. Heimliches Highlight des Nachmittags: Das variantenreiche deutsch-arabische Buffet. Bei Bulgur und Nudelsalat entwickelten sich angeregte Gespräche. Nicht wenige dürften sich den Kochkurs im Januar bereits vorgemerkt haben.
Text: Katharina Stahl, Fotos: Simone Oswald
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