AEO-Kids feierten große Premiere am ETA Hoffmann Theater – Deutschförderklasse der Mittelschule Hirschaid bringt Die Bürgschaft auf die Bühne
Endlich war es endlich soweit: Das Stück „Im Märchenwald“ der in der Aufnahmeeinrichtung Oberfranken lebenden Kinder feierte am 22. Mai seine große Premiere. In der vollbesetzten „Treffbar“ des ETA Hoffmann Theaters Bamberg entführten die jungen SchauspielerInnen das Publikum in den Märchenwald – in das Reich der sieben Zwerge, des großen bösen Wolfs und des vorwitzigen Kugelbrots Kolobok. Dabei durften die Nachwuchsstars nicht nur ihre schauspielerischen Fähigkeiten unter Beweis stellen. Es wurde auch mit Begeisterung gesungen, getanzt und musiziert. Ihre in jeder Hinsicht gelungene Vorstellung ist umso bemerkenswerter, da bis zum Vortag noch Änderungen vorgenommen wurden. Da einige Kinder die AEO verlassen hatten, mussten, wie Projektassistent Jürgen Schober im Vorfeld des Stücks berichtete, die Rollen kurzfristig neu verteilt werden.
Der in der Aufnahmeeinrichtung tätige Lehrer der Heidelsteigschule unterstützte die Theaterpädagogin Saskia Botzner in der Betreuung des „AEO-Kids-Clubs“, in dessen Rahmen das Theaterprojekt entstand. Die Initialzündung für diese besondere Unternehmung lieferte ein Gespräch zwischen Saskia Botzner, die zudem das Projekt „Frauen aus aller Welt“ im Lui20 betreute, und Spielzimmer-Leiterin Christine Schoierer. Da das Spielzimmer wegen eines Betreuungs-Engpasses an einem Tag in der Woche schließen musste, wurde das Theaterprojekt als Ersatz und zugleich willkommene Bereicherung für die Kinder der AEO ins Leben gerufen. Die Betreuerinnen des Musikzentrums Bamberg sorgten dabei für die musikalische Komponente. Ihr Projekt „Unser Trick-Musik“ wurde von der Bundesvereinigung Deutscher Orchesterverbände e.V. (BDO), einem Programmpartner des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, gefördert.
Nach dem Märchenstück stand der Auftritt der SchülerInnen der Deutschförderklasse der Mittelschule Hirschaid an. Gemeinsam mit ihrem Lehrer Marc Güntsch brachten sie eine moderne Version der „Bürgschaft“ von Friedrich Schiller auf die Bühne – angesiedelt im Drogenmilieu. Mit Witz, Esprit und einem deutlichen Gespür für Situationskomik schafften es die SchülerInnen, dem Klassiker neues Leben einzuhauchen – und stellten dabei zugleich ihre eigenen, bemerkenswerten Leistungen im Umgang mit der deutschen Sprache unter Beweis.
Text: Katharina Stahl / Fotos: Katharina Stahl und Saskia Botzner/ETA