Die als Vorabend der Geburt des Lichts verstandene Nacht zur Wintersonnenwende wird alljährlich seit vorislamischer Zeit im iranischen Kulturraum gefeiert. Sie wird Yalda-Nacht genannt. Anlässlich dieser längsten Nacht des Jahres veranstaltete Freund statt fremd am 21. Dezember 2019 ein Fest im Lui20.
Diplom-Germanistin und Lektorin für Persisch der Universität Bamberg Mitra Sharifi-Neystanak erläuterte zu Beginn den Gästen die Bedeutung und Bräuche der Yalda-Nacht. „In dieser Nacht, in der das Gute über das Böse siegt, begrüßen wir gemeinsam das Licht.“ Damit spielte sie auf altiranische Vorstellungen an, in denen sich die Menschen vor der Dunkelheit und Kälte fürchteten. Das Kulturprogramm der Veranstaltung hat Freund statt fremd nach den Bräuchen der Iraner gestaltet. Mitra Sharifi-Neystanak laß dem Publikum Poesie des persischen Dichters Hafis vor. Ein weiterer Brauch dieser Nacht ist es, sich Weissagungen anhand von Gedichten Hafis vorzutragen. Traditionell wurde den etwa 60 Gästen rote Früchte, Nüsse und Trockenfrüchte gereicht. Danach tanzten die Gäste zu persischer Musik.
Das Fest diente nicht nur als Feier der Yalda-Nacht: Freund statt fremd ermöglichte den Gästen ein interkulturelles Treffen im Sinn der Begegnungsstätte.
Text und Bild: Patrick Taghdir