Freund statt fremd hat vier Stellen für Netzwerker eingerichtet, die seit einigen Wochen in den Gemeinschaftsunterkünften als Kontaktperson für Flüchtlinge fungieren und umgekehrt wichtige Informationen und Angebote für Flüchtlinge in die Unterkünfte weiterleiten. Diese Stellen sind deshalb so wichtig, weil es zahlreiche Anliegen gibt, die ein wichtiger Teil der Integration sind, aber nicht Aufgabe der Asylsozialberatung sind bzw. mit einem Schlüssel von 1:150 Personen auch gar nicht geleistet werden können.
Wir stellen Ihnen unsere vier „Netzwerker“ hier in kurzen Steckbriefen vor:
Steckbrief: Hassan Mamo
Mit welchen drei Worten würdest du dich selbst beschreiben?
Ich bin ehrgeizig, fleißig und kultiviert.
Wie gestaltete sich deine Arbeit als Netzwerker?
Die Arbeit als Netzwerker gefällt mir einfach sehr gut. Ich bin selbst Syrer und möchte Flüchtlingen helfen.
Was machst du, wenn du gerade nicht als Netzwerker aktiv bist?
Ich besuche einen Deutschkurs und arbeite nebenher bei Rewe. Aber vor allem suche ich den Kontakt zu Geflüchteten und versuche immer zu helfen.
Was verbindest du bzw. was verbindet dich mit dem Verein Freund statt fremd?
Der Verein Freund statt fremd und die Aktivitäten sind sehr gut für Flüchtlinge. Insbesondere die Kinder haben viel Aufmerksamkeit verdient. Aber es gibt noch viel zu tun, denn die Probleme der Flüchtlinge sind zahlreich.
Steckbrief: Birgit Wilke
Mit welchen drei Worten würdest du dich selbst beschreiben?
Ich bin experimentierfreudig, ungeduldig, ergebnisorientiert.
Wie gestaltete sich deine Arbeit als Netzwerkerin?
Ich betreue eine Gemeinschafts-Unterkunft mit ca. 130 Bewohnern seit Oktober 2014. Die Leute kennen mich und ich die meisten von ihnen persönlich. Wir Netzwerker sind für die Verteilung von Informationen zu allen möglichen Veranstaltungen verantwortlich, arbeiten mit der AWO und der CARITAS zusammen, stellen fest, in welchen Maßnahmen, Kursen, Schulen, Kindergärten sich die Asylbewerber befinden, welche Hobbys sie haben, fragen nach Problemen und helfen im Alltag.
Was machst du, wenn du gerade nicht als Netzwerkerin aktiv bist?
Ich bin Gymnasiallehrerin für Deutsch, zurzeit an der BS II, und unterrichte dort acht Stunden Deutsch in der Woche in einer reinen Flüchtlingsklasse. Außerdem gebe ich für die AWO und die Stadt Deutschkurse. In der Unterkunft bin ich außerdem ehrenamtlich tätig und organisiere die Hausaufgabenbetreuung und Deutschkurse. Außerdem betreue ich eine anerkannte syrische Familie und einen Nigerianer als Patin. Also ist mein Alltag im Moment, auch wenn ich nicht als Netzwerkerin tätig bin, fast ausschließlich mit Flüchtlingsarbeit ausgefüllt.
Was verbindest du bzw. was verbindet dich mit dem Verein Freund statt fremd?
Mit dem Verein verbindet mich die Motivation aller Mitglieder, den Flüchtlingen in Bamberg die Situation so lebenswert wie möglich zu machen und ihnen dabei zu helfen, sich in der neuen Welt und Kultur zurechtzufinden.
Steckbrief: Laura Kuttler
Mit welchen drei Worten würdest du dich selbst beschreiben?
Ich bin optimistisch, begeisterungsfähig und interessiert.
Wie gestaltete sich deine Arbeit als Netzwerkerin?
Hauptsächlich versuche ich die Anonymität aufzuheben, die in großen Unterkünften vorhanden ist – beidseitig: Ich versuche die Menschen dort kennenzulernen und mache mich und unseren Verein/unser Angebot dort bekannt. Dass das gut klappt, zeigt sich an den immer besser besuchten festen Sprechzeiten. Dann versuche ich, zu animieren und integrieren, zu helfen, wo Bedarf besteht.
Was machst du, wenn du gerade nicht als Netzwerkerin aktiv bist?
Versuchen, das Leben zu genießen und das Beste daraus zu machen.
Was verbindest du bzw. was verbindet dich mit dem Verein Freund statt fremd?
Vor allem eine große und wichtige Aufgabe. Aber auch viele Gleichgesinnte, die einem immer wieder neue Motivation geben.
Steckbrief: Isabell Branco Kalaycioglu
Mit welchen drei Worten würdest du dich selbst beschreiben?
Ich bin aufgeschlossen, freundlich und hilfsbereit.
Wie gestaltete sich deine Arbeit als Netzwerkerin?
Ich bin hauptsächlich dafür da, den Asylbewerbern die Integration zu erleichtern und ihren Alltag zu verschönern. Ich versuche alle gut kennenzulernen und mit ihrem Vertrauen geeignete Aktivitäten und Freizeitkurse für sie zu finden oder auch weiterzuvermitteln.
Was machst du, wenn du gerade nicht als Netzwerkerin aktiv bist?
Ansonsten bin ich Studentin und arbeite als Teilzeitkraft. Treibe viel Sport und habe Spaß am Leben.
Was verbindest du bzw. was verbindet dich mit dem Verein Freund statt fremd?
Da ich selber ausländische Wurzeln habe und das Gefühl des Fremdseins aus der eigenen Familie kenne, wollte ich mein Wissen und Verständnis und meine Erfahrung nutzen und auch anderen Menschen helfen, außerhalb der eigenen Familie. Freund statt fremd hat mir diese Möglichkeit geboten.
Interviews: Joachim Wondrak
Fotos: Angela Dzida